In der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) hat sich in den letzten Jahren ein Milliardenmarkt rund um das Glücksspiel entwickelt. Neben zahlreichen Spielbanken, die sich direkt vor Ort ansiedeln, setzt aber vor allem der Online-Markt Jahr für Jahr neun- bis zehnstellige Beträge um. Der Glücksspielmarkt unterscheidet sich von Land zu Land. Mit weiterem Wachstum ist dennoch zu rechnen.
Glücksspiel in Deutschland: Der Markt wächst
Der deutsche Glücksspielmarkt ist, was die Zahlen anbelangt, relativ übersichtlich und strukturiert. Dies gilt für das Glücksspiel in hiesigen Spielbanken. Denn Statistiken lassen sich von jedermann über den Deutschen Spielbankenverband abrufen. Demzufolge soll es in Deutschland derzeit neun öffentlich-rechtlich geführte Spielbanken mit staatlicher Konzession geben, und das an insgesamt 53 Standorten.
Hinzu gesellen sich weitere neun privat geführte Spielbanken, die ebenfalls vom Staat lizenziert sind. Somit teilt sich die Spielbankenlandschaft in Deutschland auf insgesamt 62 Standorte auf. Eigentlich sind dies gute Voraussetzungen, doch seit circa zehn Jahren sinken die Umsatzzahlen. Vergleicht man die Zahlen von 2007 und 2017, sank der Bruttospielertrag um satte 34 Prozent.
- Laut Jahresreport der Glücksspielaufsichtsbehörden der deutschen Bundesländer wurden 2016 insgesamt 13,4 Mrd. Euro umgesetzt.
- 81 Prozent der Bruttospielerträge fallen auf den regulierten Glücksspielsektor.
- 18 Prozent der Bruttospielerträge wurden auf dem unregulierten Markt umgesetzt.
- 577 Mio. Euro generierten deutsche Spielbanken.
Auf dem Online-Markt hingegen lag 2015 der Bruttospielertrag bei 2,1 Mrd. Euro. Noch kann also nicht, wie oft behauptet, gesagt werden, dass Online-Casinos stationäre Spielbanken in Deutschland gänzlich verdrängt hätten. Zumindest der Trend deutet aber auf eine derartige Entwicklung.
Bislang ist Schleswig-Holstein noch das einzige deutsche Bundesland, das Konzessionen an Online-Casinos vergibt. Somit ist das Online Casino Spielen legal in Deutschland, allerdings nur nicht einheitlich reguliert. Um eine einheitliche Regulierung zu schaffen und Steuerverluste zu vermeiden, dürfte eine Liberalisierung des deutschen Glücksspielmarktes in Zukunft unvermeidbar sein.
Was ist der Glücksspielstaatsvertrag?
In Deutschland regelt der sogenannte Glücksspielstaatsvertrag aus dem Jahr 2008 die Rahmenbedingungen für Glücksspiel-Angebote. Ursprünglich sollte der Vertrag einheitliche Regelungen für alle 16 Bundesländer festlegen.
Im Vertrag sind wesentliche Grundzüge zur Organisation von Glücksspiel in Deutschland festgesetzt, beispielsweise die Verpflichtung zum Spielerschutz, aber auch das Glücksspielmonopol von Bund bzw. Länder wird ausdrücklich erwähnt.
Nach einem Entscheid des Europäischen Gerichtshofs im Jahr 2010 musste der Glücksspielstaatsvertrag aber geändert werden, da er gegen liberalere EU-Richtlinien verstieß. Hieraus hervorgegangen ist der aktuelle Glücksspieländerungsvertrag, der von allen Bundesländern außer Schleswig-Holstein unterzeichnet wurde. Seither vergibt ausschließlich das norddeutsche Bundesland Lizenzen an private Online-Glücksspielanbieter.
Glücksspiel in Österreich: Online-Markt auf dem Vormarsch
In Österreich ist die Situation für Glücksspiel-Anbieter ähnlich wie in Deutschland komplex. Prinzipiell gibt es in der Alpenrepublik lediglich einen einzigen staatlich lizenzierten Online-Anbieter, dessen Umsätze aber den Unternehmenszahlen zufolge nur einen geringen Anteil am gesamten Bruttospielertrag der Glücksspielbranche in Österreich haben.
- Laut der Marktstudie „Glücksspiel und Sportwetten in Österreich“ wuchs der Glücksspielmarkt in Österreich 2017 um vier Prozent.
- Insgesamt wurden im Jahr 2017 insgesamt 1,675 Mrd. Euro umgesetzt.
- Das größte Wachstum verzeichneten Online-Glücksspielangebote; von 2016 auf 2017 stiegen die Bruttospielerträge um 11,4 Prozent auf 283 Mio. Euro an.
- Der Marktanteil von Online-Glücksspielangeboten in Österreich liegt mittlerweile bei knapp 17 Prozent.
Stattdessen wird ein Großteil der Umsätze von Online-Glücksspiel-Anbietern generiert, die gänzlich ohne österreichische Glücksspiellizenz agieren. Laut oben genannter Studie entfällt auf zehn dieser Anbieter ein Online-Marktanteil von 85 Prozent. Trotzdem wächst der Online-Glücksspielmarkt weiter. Eine Gefahr für die stationären Spielbanken besteht aktuell aber noch nicht. In Österreich werden aktuell zwölf lizenzierte Spielbanken gezählt, die jährlich circa drei Millionen Gäste empfangen. Diese Zahl hält sich seit Jahren relativ konstant.
Glücksspiel in der Schweiz: Klare Regelungen seit 2018
Dagegen sieht die Situation in der Schweiz gänzlich anders aus. Bereits im Juni 2018 entschied sich die Mehrheit der Schweizer in einem Volksentscheid für eine Änderung des bislang gültigen Glücksspielgesetzes. Seither dürfen – stationär wie auch im Internet – ausschließlich noch Glücksspiel-Anbieter aus der Schweiz eine Konzession erhalten.
- Laut Careplay.ch erwirtschafteten Schweizer Spielbanken 2016 umgerechnet circa 607 Mio. Euro.
- Online-Casinos, die nicht aus der Schweiz stammten, konnten jährlich vor der Gesetzesänderung ungefähr 221 Mio. Euro umsetzen.
Allerdings unterliegt das Online-Angebot einigen Beschränkungen. Denn im Internet sind Schweizer Online-Casinos nur willkommen, wenn sie auch eine stationäre Spielbank unterhalten. Reine Online-Casinos, auch wenn sie ihren Firmensitz in der Schweiz vorweisen können, sind grundsätzlich untersagt.
Stationäre Schweizer Spielbanken auf der anderen Seite begrüßen die aktuelle Regelung. Denn so sind nationale Spielbanken in der Schweiz im Vorteil gegenüber der Online-Konkurrenz. Da die obigen Zahlen belegen, dass Glücksspiel in der Schweiz allem Anschein nach nicht allzu beliebt scheint, dürfte eines der strengsten Glücksspielgesetze in Europa den heimischen Unternehmen und deren Belegschaft nachhaltig wirtschaftliche Sicherheit und Stabilität gewährleisten.
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