Die Glitzerwelt und der Glamour von Las Vegas ziehen die unterschiedlichsten Menschen in die Wüste von Nevada. Doch ein Schlag Mensch fühlt sich dort augenscheinlich besonders wohl: die angesagten Künstler der US-amerikanischen Rap-Szene. Stars wie Jay-Z oder 50 Cent machen keinen Hehl aus ihrer Liebe zum Glücksspiel in der Stadt der Sünde. Doch warum ist es für Berühmtheiten der Hip-Hop-Welt so wichtig, wenn sie in den bekannten Casinos beim Zocken gesehen werden?

Die Stadt Las Vegas von oben bei Nacht.

Der glamourösen Welt von Las Vegas kann kaum ein Rapper widerstehen.

Wer in Las Vegas auftreten darf, der hat es zweifellos geschafft. Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass eigentlich jeder Rapper auf den Tag wartet, bis er eine eigene Show in der amerikanischen Stadt zugesprochen bekommt. Jay-Z, 50 Cent oder auch Nelly haben es auf internationaler Ebene vollbracht, sich einen großen Namen zu machen, und dürfen bzw. durften bereits in Las Vegas performen. Und dies ist für sie mehr als nur eine nette Geste, denn hier können sie tagtäglich ihrer gar nicht so geheimen Leidenschaft nachgehen: dem Glücksspiel.

Viele Rapper beschäftigen sich in Las Vegas vorzugsweise mit Wetten, während andere lieber an einem Pokertisch sitzen, um sich mit anderen Stars und Sternchen im Bluffen zu messen. Der Rapper Nelly hat in den letzten Jahren gleich an mehreren größeren Pokerturnieren teilgenommen, wenn auch bislang ohne die ganz großen Erfolge.

An diesen großen Pokerturnieren nahm Nelly bereits teil:

  • Main Event der World Series of Poker 2007
  • PokerStars European Poker Tour
  • Pokerturnier im President Casino in St. Louis

Verbindung von Hip-Hop und Glücksspiel kein Zufall

Als US-amerikanischer Rapper stammt man für gewöhnlich nicht gerade aus den gehobenen Gesellschaftsschichten. Anders als hierzulande findet der Rap jenseits des Atlantiks seinen Ursprung in den vornehmlich von Afro-Amerikanern bewohnten „Ghettos“, wo auch heute noch Armut und Kriminalität vorherrschen.

In den USA sind viele der talentiertesten Hip-Hopper auf der Straße aufgewachsen und sie füllen ihre oft harten Songtexte mit eigenen Erlebnissen aus, die von eben jener Kriminalität und Gewalt geprägt sind. Gambling, also das Glücksspiel, ist in den US-amerikanischen Ghettos aber auch sehr häufig anzutreffen und Zeitvertreib sowie Einnahmequelle gleichermaßen. Vor allem das Würfelspiel Cee-lo wird häufig gespielt. Vielleicht auch gerade deswegen übt Las Vegas wohl solch eine faszinierende Wirkung auf viele Hip-Hopper aus. In Las Vegas regiert Geld und Glitzer, ein wahr gewordener Traum für viele US-amerikanische Rapper.

Dass das Glücksspielmekka Las Vegas für den US-amerikanischen Hip-Hop solch eine zentrale Bedeutung hat, liegt aber auch in der jüngeren Geschichte begründet. Denn genau hier war es, wo der für viele Menschen größte Rapper aller Zeiten, Tupac Shakur, der übrigens selbst leidenschaftlicher Zocker in Las Vegas war, im Jahr 1996 nach einem Boxkampf von Mike Tyson erschossen wurde. Der Mord ist bis heute nicht aufgeklärt, doch auch dies ist ein Beleg dafür, warum Las Vegas und der US-amerikanische Hip-Hop unzertrennlich miteinander verbunden sind.

Gesehen werden ist alles

Doch nicht nur der Nervenkitzel und die dicken Geldbündel an Roulette- und Blackjack-Tischen sind für viele Hip-Hopper das Interessante, es geht ihnen vor allen Dingen darum, zu zeigen, dass sie sich den Aufenthalt in den teuersten Hotels in Las Vegas und den damit verbundenen Lebensstil leisten können.

Als berühmte Musiker erhalten 50 Cent und Co. natürlich auch Zugang zu VIP-Areas, die gewöhnliche Leute wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen werden. Hier werden sie von hochqualifiziertem Personal mit den teuersten und exklusivsten Köstlichkeiten und Getränken, die in der Welt der Reichen und Schönen zu finden sind, verwöhnt. Einen Schritt weiter geht nun nur noch Jay-Z, der derzeit plant, ein eigenes Casino in Las Vegas zu eröffnen. Ob sich dieser kostspielige Traum aber jemals verwirklichen lässt, bleibt fraglich.

Ein Großteil der Rap-Stars gibt sich allerdings schon mit dem Spielen selbst zufrieden und macht keinen Hehl daraus, eine Affinität zum Zocken in einer luxuriösen Umgebung entwickelt zu haben. Jedoch würde wohl nie ein Star öffentlich darlegen, welche Summen hier Abend für Abend in den Taschen der Casinobetreiber landen.

Doch genau darum geht es ja auch. Gewinnen ist für viele Rapper in Las Vegas zweitrangig. Es geht ums Geldausgeben, ohne dass es wehtut. Ein Aufenthalt im Casino ist somit nur als netter Zeitvertreib oder eben als Imagepflege anzusehen. Spielstrategien, Geldlimits oder verantwortliches Spielen haben für Rapper in Las Vegas keine Bedeutung.

Die eigene Vegas-Show: das für viele unerreichbare Ziel

Viele Musiker träumen davon, einmal in Las Vegas aufzutreten. Eine eigene Show in der Stadt zu haben, wo der Glamour zu Hause ist, gleicht einem musikalischen Ritterschlag. Abseits vieler Rap-Ikonen waren natürlich auch schon bekannte Sänger in Las Vegas auf der Bühne zu sehen. Seit neuestem darf sich auch Robbie Williams über diese Ehre freuen. Der Musiker verkündete jüngst, dass er ab März 2019 im berühmten Wynn Hotel eine eigene Las-Vegas-Show bekommt.

Angefangen hat der große Hype um die Unterhaltungs-Shows in Las Vegas wohl mit dem legendären Rat Pack rund um Frank Sinatra. Seitdem gilt es als womöglich größte Ehre im Musik- und Show-Business, die vielen Touristen und Glücksspiel-Pilger auf der Suche nach dem dicken Jackpot zu bespaßen. Ob Celine Dion oder Britney Spears, Tom Jones oder Mariah Carey, die Liste der großen Musiker, die in Las Vegas aufgetreten sind, ist lang, aber nur gespickt mit den großen Namen der Musik-Branche.

Doch es ist auch kein Wunder, dass gerade diese Stadt die großen Namen aus dem Entertainment-Bereich anzieht. Denn wer als Tourist nach Las Vegas kommt, hat vielleicht den kleinen Traum, dort sehr viel Geld zu gewinnen, doch den meisten ist wohl klar: Sie werden vor allem viel Geld ausgeben. Und so wurde aus der „Sin City“ nicht nur die Welt-Hauptstadt des Glücksspiels, sondern auch eine Hochburg für Shows und Konzerte der Extraklasse.